Leben in den USA

Alltag in den USA

January 14, 2020
Tanja Liebing-Zivanovic, Bettina Solfrian

Plastik, wohin man schaut - und was wir dagegen tun können

Die meisten von uns Expats sind mit strengen Umweltschutzregeln aufgewachsen: Müll wird strikt getrennt, Batterien fachkundig entsorgt und Plastik so gut es geht vermieden. In den USA stoßen wir mit dieser Anspruchshaltung allerdings oft auf Unverständnis. Und das beginnt bereits beim Einkauf.

Während in Deutschland die Kosten für Plastiktüten in Supermärkten sukzessive erhöht werden, um deren Nutzung zu verringern, werden dir in den USA die Tüten noch immer quasi hinterhergeworfen. Beliebt ist hier der „double bag“, also zwei Tüten auf einmal, um selbst leichte Produkte nach Hause zu transportieren. Hast du selbst eine Tasche dabei, wirst du nicht nur schräg angeschaut an der Kasse, du musst die Tasche dann auch selbst mit den Produkten befüllen. Die Kassiererin packt die Produkte nur in hauseigenen Plastiktüten des Supermarktes, nicht aber in deine mitgebrachte Jutetüte. Selbst in Geschäften, die nur organische, vegane oder anderweitig gesundheitsbewusste Produkte verkaufen, ist dies gang und gäbe.

Ein komplettes Verbot von Plastiktüten gibt es bislang nur in Kalifornien und Hawaii. Und selbst dort heißt das nicht, dass es keine Plastiktüten mehr gibt, sondern “nur”, dass für diese bezahlt werden muss. New York folgt voraussichtlich im März 2020. Doch schon jetzt sind vielfältige Ausnahmen für das Verbot angekündigt, wie für Essen „to go“, das meist in Plastikcontainern mit Plastikbesteck in einer Plastiktüte geliefert wird.

Was also können wir als Konsumenten in diesem Land gegen die Plastikohnmacht tun? Es sind tatsächlich die kleinen Dinge, die zählen. Beispielsweise eben trotzdem mit der Jutetüte in den Supermarkt marschieren und das Plastikbesteck verweigern, wenn wir irgendwo etwas zu Essen mitnehmen.

Und auch im eigenen Haushalt gibt es mittlerweile viele tolle Alternativen zu Plastikfolie und Klarsicht-Tüten. Viele Firmen bieten umweltfreundliche und wiederverwendbare Alternativen an, um Obst, Gemüse & Co. geruchsneutral im Kühlschrank zu lagern. Hier kommen drei davon:


  1. “Bees Wrap” - aus Bienenwachs hergestelltes Butterbrotpapier, das bis zu einem Jahr verwendbar ist (erhältlich bei Amazon)
  2. “1-liter fresh bags” von Lekue sind echte Allrounder. Nicht nur, dass sich Lebensmittel darin im Kühlschrank lagern lassen. Die Tüten können auch eingefroren und wieder erhitzt werden und sind Spülmaschinen geeignet (erhältlich über Ebay)
  3. “Natural Home Reusable Veggie Bags” sind luftdurchlässig, so dass darin aufbewahrtes Obst und Gemüse länger frisch bleibt als in Plastiktüten (erhältlich bei Jet)
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