Bildung & Karriere

Arbeit

July 8, 2021
Kim Lenar

Ob Zoom, Meet oder Teams - Maximiere dein Online Charisma

Gastbeitrag von Kim Lenar-Ehrhardt


Am Wochenende war hier Party. So wie früher. Mit Freunden, Rosé und Würstchen vom Grill. Und zu feiern gab es einiges, meinen Geburtstag, die Geburt unseres zweiten Sohnes (vor 10 Monaten), den 50. meines Mannes, das Leben an sich, unser neu renoviertes Haus - alles, was eben so aufgeschoben wurde in den letzten 18 Monaten. Alles wieder normal, also? Fast. Denn so wie es mir neuerdings wichtig ist, dass alle geimpft sind, die hier ein und ausgehen - so gelten auch im Arbeitsleben diverse neue Regeln. Und darum geht’s mir heute.


“Gehst du wieder ins Office oder bist du noch remote?” ist einer dieser neuen Small Talk Starter, die noch vor zwei Jahren zu Verwirrung geführt hätten. Heute dagegen sagen 39% der Befragten einer aktuellen Bloomberg News Umfrage, dass sie ihren Job gleich ganz kündigen würden, wäre die Remote-Option vom Tisch. Bei Apple im Silicon Valley ist das ja genau so passiert. Die Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert und nun ist die Frage, was bleibt und was nicht.


Man braucht keine großangelegten Studien oder Umfragen, um sicher zu sein, dass wir weiter in Videokonferenzen sitzen werden. Vielleicht nicht mehr so oft wie im letzten Jahr, aber genug, um mal genauer hinzusehen. Nach all der Zeit kommt heute nämlich keiner mehr nur mit Improvisation und Unwissen davon. “Ist ja nur Zoom, wir sitzen alle in einem Boot” - war vielleicht am Anfang zutreffend . Aber schnell trennte sich hier der Profi-Zoomer vom Hobby Video Caller.


Das neue Schlagwort: Virtuelle Präsentationsstrategien. Man kann sich im Deutschen wirklich immer darauf verlassen, dass die Dinge noch schlimmer klingen, als sie sind. Was es sagen will ist - wer seine Position stärken,, sich positionieren und mit Wissen und Charisma glänzen will, der braucht heutzutage ein neues Skill Set. “Commanding a room, isn't like commanding Zoom”, schrieb das Wall Street Journal im Winter. Und tatsächlich, die, die bisher durch Lautstärke, Ausstrahlung oder schlicht dem Sitzplatz am Kopf des Konferenztisches klar machten wo vorne ist, haben jetzt auch nicht mehr als ein kleines schwarzes Kästchen.


Vor der Webcam sind wir alle gleich


Das ist gut und schwierig zugleich. Vor der Webcam sind wir alle gleich. Jedenfalls theoretisch, denn da geht es schon los. Die olle Kamera in dem noch älteren Dienstlaptop wird optisch immer verlieren müssen gegen die DSLR Kamera des Technik affinen Kollegen.

Auch der Ort vonwo man videotelefoniert ist plötzlich kriegsentscheidend. Der wohnungseigene Küchentisch mit Schmutzgeschirr im Anschnitt? Das ungemachte Bett in der Ecke, oder das klar sortierte Bücherregal oder gar eine perfekt ausgeleuchtet Green Screen - all das macht plötzlich einen Unterschied. Einen Unterschied darin, wie wir wahrgenommen werden, wie wir rüberkommen. Unser Videobild spricht für uns bevor wir es tun.


Wer jetzt leicht ins Schwitzen kommt, weil er darüber bisher genau keine Sekunde nachgedacht hat, oder es einfach zu schwierig ist im Home Office das perfekt umzusetzen oder es bisher einfach egal war - keine Sorge. Man muss jetzt nicht Best Buy oder Amazon aufkaufen und die Wohnung zum Studio umbauen. Man muss aber sehr wohl beginnen zu überlegen, was man tun kann um virtuell souverän und professionell aufzutreten. Und da geht es nicht nur um Videokonferenzen, sondern so ziemlich alles, was wir online mit unserem Gesicht im Bild machen. Egal ob ein Youtube Intro Video, Online-Kurs Module oder ein Instagram Reel - die Regeln bleiben die gleichen.



Was also sind die wichtigsten Regeln, die jeder jetzt und sofort implementieren kann?


  1. Vorbereitung ist alles!
    Wer weiß was er sagen will und was die drei wichtigsten Dingen sind, die unbedingt zur Sprache kommen müssen, der wird klarer kommunizieren, weniger labern und schneller zum Punkt kommen. Heißt im Resultat - man wird als professionell und sortiert wahrgenommen.

  2. Sei lauter als dein Hintergrund.
    Wie eben schon gesagt, was auch immer die anderen ablenken könnte, muss weg. Konzentration während eines Videocalls ist eh schwierig, wenn ich jetzt noch darüber nachdenke warum beim Kollegen die Schmutzwäsche im Hintergrund steht, oder ich nur die Nasenlöcher und Deckenlampe sehe - verpasse ich garantiert wichtige Punkte, von dem, was der Kunde oder Kollege zu sagen hat.

  3. Kenne die Regeln                                                                                                                                                                                                                                 Tatsächlich macht es einen großen Unterschied, ob eine Videokonferenz mit Plan und Konzept geführt und besucht wird, oder man das Ganze “einfach laufen lässt”. Schon in der Einladung können Regeln gelistet, Themen festgesetzt und Ziele definiert werden. Vieles kann man tatsächlich besser in anderen Medien besprechen - wie dem guten alten Telefon oder einer Email. Nur weil wir alles per Videoschalte machen können, heißt das nicht, dass man das auch muss. Manchmal sind andere Wege schneller. Und wenn nicht, dann lasst uns versuchen die Videokonferenz so produktiv und effektiv wie nur möglich zu gestalten.



Auch wenn es vielerorts in den kommenden Wochen und Monaten wieder vermehrt in den Vor-Ort Betrieb geht, und das ja derzeit hier in den USA noch mehr, als in Deutschland - “wie früher” wird es sicher nie wieder werden. Unzählige Firmen testen derzeit hybride Modelle, mit Teilen der Belegschaft im Haus, den Rest im Home Office. Das Thema wird also bleiben, und wenn das bedeutet, dass wir mehr Freiheiten und mehr Raum haben, weil man eben nicht den ganzen Tag im Office festsitzt, dann ist das doch vor allem eine gute Veränderung.

Und wer sich jetzt fit macht, diesem neuen Zeitalter im besten Licht (sprichwörtlich) und mit neu gewonnenem Zoom-Charisma zu begegnen, der wird den besten Eindruck machen und zum virtuellen Präsentations-Profi werden. Vieles ist schon mit etwas Nachdenken gemacht - den Rest kann man schnell und einfach lernen.


Kim Lenar Ehrhardt ist Journalistin und Video Experte. Sie hilft Online Unternehmern dabei, sich professionell und souverän vor der Kamera zu präsentieren.

Sie hat gerade einen Online Kurs veröffentlicht, der die neuen Bedingungen und Regeln des bestmöglichen Auftretens in Videokonferenzen schnell und einfach zusammen fasst. Boost Your Zoom Charisma ist auf englisch erschienen und für Heimat abroad Leser gibt es mit dem Code HEIMATABROAD einen $20 Rabatt!




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