Leben in den USA

Alltag in den USA

October 5, 2018
Tanja Liebing-Zivanovic

Die Jahreszeit der Wirbelstürme

Die Jahreszeit der Wirbelstürme


So bereitest du dich auf Stromausfälle und Überflutungen vor

Der Herbst ist in den USA nicht nur die Zeit des Apfelpflückens oder von Halloween, sondern auch die Saison der tropischen Wirbelstürme. Naht ein Sturm und es wird vor extremem Wetter gewarnt, dann wissen wir Mitteleuropäer zunächst nicht so recht, was zu erwarten ist. Ist die Gefahr ernst zu nehmen? Wie sollten wir uns am besten vorbereiten und welche Notvorräte sollten wir uns zulegen?


Hurrikane entstehen als wirbelnde Luft über dem Meer

Allein in diesem Herbst zogen bereits mehrere Sturmfronten vom Atlantik heran. Der Hurrikan „Florence“ verwüstete dabei Teile des Südostens der USA. Doch was ist ein Hurrikan und wie entsteht er? Hurrikane bilden sich, wenn vom Meer warmer Dunst nach oben steigt und auf ein Tiefdruckgebiet trifft. Aufgrund der Erdumdrehung können die Luftmassen zu einem Wirbelsturm heranwachsen, der starke Winde, Regen und hohe Wellen mit sich bringt. Ein Hurrikan misst einen Durchmesser von bis zu 1000 Kilometer und kann über mehrere Staaten hinwegfegen. Meteorologen können die Geschwindigkeit und den Weg eines Hurrikans voraussagen und teilen die Windgeschwindigkeit in Kategorien von 1 (schwach) bis 5 (verwüstend) ein.


Tornados sind vertikal ziehende Windhosen

Tornados können überall auf dem Land entstehen, kommen aber besonders häufig in der “tornado alley”, der Tornado-Allee, im mittleren Westen vor. Als wirbelnde Windhosen von bis zu einem Kilometer Durchmesser schlagen sie eine Schneise der Verwüstung. In den USA wachsen im Durchschnitt jedes Jahr über 1000 dieser Windhosen heran. Sie bilden sich schnell und sind deshalb schwer vorherzusagen.


Bei Warnung sofort Schutz suchen

Erfolgt die Warnung vor einem Tornado oder Hurrikan über die Medien oder über Warnsysteme per Handy, solltest du sofort reagieren und dich schützen. Mitunter werden Bewohner besonders gefährdeter Gebiete aufgefordert, ihre Wohnungen bzw. Häuser zu verlassen. Diesem Evakuierungsaufruf musst du folgen und Schutz bei Freunden oder Verwandten suchen oder in eine Notunterkunft oder ein Hotel ziehen.


Gefahr ernst nehmen und Vorkehrungen treffen

Laut Nationalem Wetterdienst startet die atlantische Hurrikan-Saison offiziell am 1. Juni und dauert bis Ende November. Am pazifischen Ozean können Hurrikane ab Mitte Mai auftreten. Du solltest in dieser Zeit immer gerüstet sein und ein paar wichtige Dinge bereitlegen.


Das gehört in ein Notfallpaket:

  • Mehrere Hundert Dollar Bargeld (bei Stromausfall funktionieren Bankautomaten nicht)
  • Medikamente / Erste-Hilfe-Set
  • Essen für mindestens drei Tage
  • Trinkwasser
  • Taschenlampe und Batterien
  • USB-Stick mit wichtigen eingescannten Dokumenten wie Pass, Führerschein, Sozialversicherungsnummer und Arztrezepte

Tipp:Packe deine Dokumente und Wertsachen in einen festen Behälter und verwahre ihn oben in einem Schrank auf. Bei Überschwemmungen kann Wasser auch in höhere Stockwerke dringen oder aus Abflüssen aufsteigen. Vereinbare außerdem einen Treffpunkt, wo du deine Familie und Freunde triffst, falls das Handy nicht mehr funktioniert.


Winterstürme an der Ostküste

Im Winter ziehen insbesondere an der Ostküste der USA gelegentlich Schlechtwetterfronten mit starken Böen und extremem Schneefall auf. Diese Winterstürme werden „Nor’Easter“ genannt, was sich auf die Winde aus nord-östlicher Richtung bezieht. Häufig wird hierbei auf „whiteout conditions“ hingewiesen, einer Weißblendung, die eine extrem eingeschränkte Sicht bedeutet und besonders für Autofahrer gefährlich werden kann. Die Straßen werden innerhalb weniger Stunden unpassierbar, Räumfahrzeuge kommen oft nicht mehr nach und dann wird auch der öffentliche Verkehr eingestellt. Schulen, Büros und viele Geschäfte bleiben geschlossen und betroffene Bewohner bekommen einen „snow day“, einen freien „Schneetag“. Beschädigt der Sturm die Stromleitungen, kann es zu einem Stromausfall („blackout“) kommen. Auch für solche Fälle solltest du mit einem Notfallpaket gerüstet sein.


Hier noch einige Webseiten mit nützlichen Informationen:


Über die Autorin:
Tanja Liebing-Zivanovic ist im Saarland aufgewachsen. Nach dem Magisterstudium in Mainz und Louisville hat sie vor dem Umzug nach Amerika zuletzt in Bonn gelebt. Sie ist studierte Film- und Medienwissenschaftlerin und hat als Redakteurin für Fernsehen und Print in Deutschland und New York gearbeitet. Sie lebt seit Januar 2013 mit ihrem Mann und zwei Kindern an New York’s Upper East Side und arbeitet hier als freiberufliche Journalistin.

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