Leben in den USA

Alltag in den USA

March 2, 2020
Tanja Liebing, Bettina Solfrian

Mülltrennung und Recycling made in USA

Mehr als 260 Millionen Tonnen Müll werden jedes Jahr in Amerika produziert, aber nur etwa ein Viertel davon recycelt. Warum die Quote so schlecht ist und was wir selbst als Konsument dagegen tun können.

Die meisten von uns sind damit aufgewachsen, Joghurtbecher und andere Plastikcontainer ausgespült in den gelben Sack zu stecken. Zeitungen und Papier werfen wir in Deutschland die blaue Tonne und Essensreste in die Biotonne. In den USA hingegen beschäftigen sich die meisten Haushalte, Betriebe und Institutionen bislang erst ansatzweise mit dem Thema Recycling. In Wohnhäusern besteht mehr und mehr die Möglichkeit, Müll nach Plastik, Dosen und Papier zu trennen, manchmal gibt es auch Biotonnen. Das gilt auch für Abfälle aus Kantinen oder Schulen. Aber viele Konsumenten nutzen die Angebote nicht oder nicht sorgfältig genug.

Denn die schlechte Recyclingquote liegt unter anderem daran, dass der gesammelte Müll in der Regel nicht gründlich nachsortiert wird. Wenn sich also ein Bürger nicht an die korrekte Trennung hält und den Müll kontaminiert - wie etwa mit Käse am Pappdeckel des Pizzakartons oder einer Plastikgabel in der Biotonne - landet im Zweifel alles wieder auf einer Müllhalde. Davon gibt es in Amerika etwa 2.000, die so genanntenlandfills. Dort werden Abfälle mit einer speziellen Technik geschichtet, die gewährleisten soll, dass keine schädlichen Substanzen ins Grundwasser gelangen. Ein weiterer Teil des Hausmülls wird verbrannt.

Es gibt zwar spezielle Recyclingfabriken (recycling facilities), die den getrennten Plastikmüll verwerten und ihn in Blöcke pressen. Finden die Betreiber für dieses Material aber keinen Abnehmer und besteht somit keine Möglichkeit, die Plastikblöcke brauchbar und wirtschaftlich rentabel zu nutzen, werden sie nicht wieder verarbeitet. Dann wird der Kunststoff nur gelagert - häufig im Ausland.

Und noch immer gelangen viele Tonne Plastik ins Meer. Experten vermuten, dass ein Teil der Masse bewusst ins Meer gekippt wird. Strömungen sorgen dafür, dass der Müll jahrelang zwischen den Kontinenten umhertreibt. Ein weiterer Grund ist Kunststoff, der auf dem Weg zur Verwertung vom Transportfahrzeug herunterfällt oder vom Wind weggeweht wird und im Meer landet. Weggeworfener Plastikmüll am Straßenrand gelangt übers Regenwasser in die Kanalisation und von dort ebenfalls ins Meer.

Was wir selbst als Konsumenten angesichts solcher Zahlen und Fakten tun können? Zunächst einmal natürlich versuchen, die Menge an Müll und Plastik von vornherein so klein wie möglich zu halten. Beispielsweise indem wir loses Obst und Gemüse kaufen, das wir in wiederverwertbaren Tüten transportieren und lagern. Oder indem wir uns eine der hübschen Trinkflaschen für unterwegs zulegen und somit ganz massiv unseren Verbrauch an Plastikflaschen reduzieren. Und natürlich auch, indem wir achtsam den Müll trennen, um die Recyclingquote so hoch wie möglich zu pushen.


Weitere Informationen rund um die Müll-Entsorgung, aber auch weitere Themen wir Luft- und Wasserqualität findest du auf der Seite der Environmental Protection Agency



Melde Dich für den Newsletter an!

Planst du in die USA zu ziehen oder lebst schon hier?

Abonniere unseren Newsletter und wir senden dir wöchentlich interessante Artikel, wichtige Tipps, und Ressourcen. From us to you!

Teile diesen Artikel auf deinem Social Media Kanal:

Unsere Partner