Leben in den USA

Lebenslinien

August 23, 2021
Kathrin Kunterding

Lebenslinien: Darian Neckermann – Autorin

In diesem "Lebenslinien"-Interview stellen wir Darian Neckermann vor. Ursprünglich wegen des Berufes ihres Mannes in die USA gezogen, hat sie nach Jahren in Boston ihre Erfahrungen und Empfindungen über das Leben in den USA in einem Buch zusammengefasst. Viele, die so wie sie von Deutschland nach Amerika gezogen sind und sich an neue Gepflogenheiten und soziale Gefüge gewöhnen mussten, finden sich in ihren unterhaltsamen Schilderungen bestimmt wieder. Hier ist ein kleiner Ausschnitt: 

"Das Wort 'Gemütlichkeit' ist schwer zu übersetzen. Es gibt in der englischen Sprache keinen treffenden Ausdruck für diesen 'subjektiv empfundenen Gemütszustand des Wohlbefindens' und vielleicht lässt er sich gerade deshalb nur schwer in unser dem nordostamerikanischen Pendelschlag folgendes Leben integrieren.Es ist das Bedürfnis nach einem Moment Geborgenheit, nach einem Moment der Ruhe in unserer schnelllebigen Zeit, nach der heimeligen Atmosphäre, die Wärme, Herzlichkeit und Wohlbehagen vermittelt. Ob bei einem Gläschen Wein oder eher zünftig im Biergarten, ob mit Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Latte Macchiato im Café – Gemütlichkeit ist aus unserer deutschen Kultur nicht wegzudenken. Es ist ein tragender Bestandteil geselligen Beisammenseins, unserer Ess- und Trinkkultur und für mich ein Stück Lebensqualität."

Liebe Darian, stell dich bitte in ein paar Sätzen vor.

Ich bin in Offenbach am Main aufgewachsen, habe nach einer Ausbildung zur Hotelkauffrau Betriebswirtschaft studiert und dann im Modebereich der Douglas Holding gearbeitet. Nach mehreren Auslandsaufenthalten vor und während meines Studiums hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet, gleich nach der Hochzeit mit meinem Mann nach Boston zu ziehen. Ein Jahr gesellte sich zum nächsten und aus den ursprünglich geplanten drei wurde ein Leben hier.

Was hat dich in die USA geführt?

Der Beruf meines Mannes.

Was liebst du besonders an deiner neuen Heimat?

Die Freundlichkeit, die Aufgeschlossenheit und die positive Einstellung der Amerikaner, den Herbst in Neuengland, einladende Adirondack-Stühle mit Blick auf das Meer oder um einen Firepit herum, die Nähe zum Strand und zu den Bergen, Thanksgiving.

Und was vermisst du besonders an Deutschland?

Geselligkeit, Gemütlichkeit, lange Sommerabende, Spaghetti-Eis und Weihnachtsmärkte.

Wie unterscheidet sich das Arbeitsleben von dem in der alten Heimat? Hat sich der Umzug nach Amerika auf deine Karriere ausgewirkt? Hast du eventuell sogar einen neuen beruflichen Weg eingeschlagen?Wenn ja, warum?

Etwas unbedarft bin ich damals mit einem Touristenvisum eingereist, durfte lange Zeit nicht arbeiten und war zunächst einmal Hausfrau und Mutter. Damals habe ich mir nicht vorstellen können, einmal ein Buch zu veröffentlichen. „Hier ist dort ganz anders“ ist ein humorvoller Blick auf die Vielschichtigkeit einer Selbstfindung fernab der Heimat und die zahlreichen Facetten eines unerwartet anderen Amerikas, vom Was zum Warum.

Hast du dich durch deinen Umzug nach Amerika verändert?

Auf jeden Fall. Man lernt dazu, wird toleranter, passt sich an und wird sich gleichzeitig seiner deutschen Kinderstube etwas bewusster.

Wann hattest du das Gefühl, die Amerikaner so richtig verstanden zu haben?

Das ist – wie man hier so schön sagt – „a work in progress“.

Was ist hier anders an deinem Alltag als in Deutschland?

Ich verbringe mehr Zeit im Auto, gehe in drei verschiedenen Supermärkten zum Einkaufen, bewege mich weitgehend bargeldlos (bis auf Quarters) und fahre weit für gutes Brot.

Hier könnt ihr das Buch bei Amazon bestellen.

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