1. Füge KEIN BEWERBUNGSBILD hinzu – dazu dient dein LinkedIn-Profil.
Während Bewerbungsbilder in den meisten europäischen Ländern Standard sind, sollten sie in den Vereinigten Staaten in keiner Bewerbungsmappe enthalten sein. Der Hintergrund: Arbeitgebern in den USA ist es untersagt, Entscheidungen zur Einstellung aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Alter oder ähnlichem zu treffen. Dein Bewerbungsbild sollte jedoch grundsätzlich auf deinem LinkedIn-Profil zu sehen sein.
2. Füge KEINE PERSÖNLICHEN INFORMATIONEN wie Familienstand oder Staatsbürgerschaft hinzu, aber gib genaue Kontaktdaten an.
Auch hier ist es Arbeitgebern in den USA untersagt, Entscheidungen zur Einstellung aufgrund von persönlichen Informationen zu treffen. Daher sollten Angaben wie Anzahl der Kinder, Familienstand und Nationalität weggelassen werden. Du solltest jedoch deine professionelle E-Mail-Adresse angeben (vorzugsweise eine, die deinen Namen enthält) sowie deine Telefonnummer, wobei eine Handynummer bevorzugt wird.
3. Versende die endgültige Fassung nicht ohne eine ZWEITE MEINUNG eingeholt zu haben und bitte jemanden, Korrektur zu lesen.
Grammatik- oder Rechtschreibfehler sollten unbedingt vermieden werden. Daher solltest du einen Muttersprachler oder eine Person mit Muttersprachler-Kompetenzen bitten, deinen Lebenslauf sorgfältig zu überprüfen. So kannst du ungeschickte Aussagen, Interpunktionsfehler und andere Feinheiten korrigieren lassen, die du sonst übersehen hätten.
4. VERMEIDE SCHUBLADENDENKEN durch Zielsetzung – gib stattdessen einen Überlick.
Wenn deine angegebene Zielsetzung im Lebenslauf nicht mit der Zielvorgabe des potenziellen Stellenangebots übereinstimmt, signalisierst du dem zuständigen Manager, dass du kein großes Interesse an der Stelle hast. Ziele begrenzen und verringern deine Chancen als Bewerber. Stattdessen solltest du das Interesse der Leser mit einem aufschlussreichen professionellen Überblick wecken, der sich auf dich persönlich, deine Stärken, Fachkenntnisse und die erbrachten Leistungen erstreckt.
5. VERMEIDE LANGE LISTEN der Verantwortungsbereiche. Hebe stattdessen deine Wertigkeit durch erbrachte Leistungen hervor.
Eine Auflistung von zehn Dingen, die mit „verantwortlich für“ beginnen, solltest du vermeiden, wenn du deine beruflichen Erfahrungen anführen willst. Kommuniziere stattdessen, welche Leistungen du erbracht hast und welche Auswirkungen diese hatten (etwa „reduzierte Kundenbearbeitungszeit von drei Tagen auf einen Tag durch Umgestaltung wichtiger Prozesse“ oder „Ersparnisse von 800.000 US-Dollar für das Unternehmen durch Neuverhandlung von Lieferantenverträgen“). Nenne nicht nur die Tätigkeiten selbst, sondern unterstreiche, wie sie Ergebnisse lieferten, Änderungen beeinflussten, Kunden zugutekamen usw. Wenn du nicht weiterkommst, tausche dich mit einem vertrauenswürdigen Kollegen, Freund oder einem Profi aus, der dir mit einer unvoreingenommenen Perspektive helfen kann, deine Erfahrungen auf eine Weise zu kommunizieren, die für potenzielle Arbeitgeber interessant ist.
6. Gib Geschäftszahlen nicht in Euro, Schweizer Franken oder Yen an, sondern rechne INTERNATIONALE WÄHRUNGEN IN US-DOLLAR um.
Wenn du wichtige Zahlen angibst (etwa den Betrag des von dir verwalteten Budgets oder die von dir gesteigerten Umsätze), solltest du diese immer in US-Dollar angeben, damit die Personen, die deinen Lebenslauf lesen, auch ein Gefühl für die Höhe der Beträge haben. Die Bewerbungen werden oft von den Managern in den USA überflogen; es ist daher wichtig, dass sie schnell und einfach zu verstehen sind. Manager sollten keine Währungsumrechnungen vornehmen müssen. Denke auch daran, den Kontext für die Kennzahlen anzugeben, um die Auswirkungen effektiver zu veranschaulichen. So ist zum Beispiel die Angabe „Kosteneinsparung von 35 Prozent“ bedeutungslos ohne einen relativen Start- oder Endpunkt, da 35 Prozent 3.000 US-Dollar oder drei Millionen US-Dollar darstellen können.
7. Gib Beschäftigungen aus der Vergangenheit nicht im Präsens an, sondern gib nur die AKTUELLE BESCHÄFTIGUNG IM PRÄSENS an.
Es gibt zwar Ausnahmen, aber in der Regel sollten abgeschlossene Beschäftigungen in der Vergangenheitsform, und alles Aktuelle in der Gegenwartsform angegeben werden.
8. Vermeide lange, ausschweifende Formulierungen und Absätze. Verwende stattdessen EINHEITLICH FORMATIERTE AUFZÄHLUNGSPUNKTE.
Ein Lebenslauf sollte keine langen Absätze enthalten, da diese schwer zu lesen sind, besonders auf mobilen Geräten. Außerdem können wichtige Informationen in ausschweifend formulierten Aussagen verloren gehen. Optimiere die Lesbarkeit und den Effekt mit klaren, stichpunktartigen Angaben.
9. Sende deinen Lebenslauf NICHT ALS WORD-DOKUMENT, sondern als PDF.
Die Funktionen in Word sind begrenzt. Einige Schriftarten, Aufzählungszeichen, Absatzformatierungen und andere Details (etwa Buchstaben mit Akzenten) sehen zwar beeindruckend aus, können aber nach dem Senden nicht übertragen werden - insbesondere, wenn der Empfänger die Bewerbung auf einem mobilen Gerät oder mit einer älteren Word-Version öffnet. Sofern nicht anderweitig vom potenziellen Arbeitgeber erwünscht, sende deinen Lebenslauf deutlich mit deinem Namen versehen als PDF-Datei, um sicherzustellen, dass der Empfänger die gleiche Formatierung sieht wie du.
10. Für den potenziellen Arbeitgeber ist dein Lebenslauf oft der erste Eindruck von dir; ZEIGE WER DU BIST.
Indem du deinen Wert hervorhebst und zeigst, wie du zur Verbesserung und zum Wachstum anderer Unternehmen beigetragen hast, machst du dem Zielunternehmen deutlich, dass du auch dort einen starken, positiven Einfluss ausüben kannst. Wenn du dir darüber hinaus auch die Zeit nimmst, deinen Lebenslauf nach den US-amerikanischen Normen aufzusetzen und sorgfältig Korrektur zu lesen, dann hast du gute Chancen in die zweite Runde des Bewerbungsverfahrens zu kommen.
Über die Autorin:
Alyssa Gelbard ist Gründerin und Präsidentin von Point Road Group, einem globalen Karriereberatungs- und Personal-Branding-Unternehmen, das Führungs- und erfahrenen Fachkräften dabei hilft, ihre Karriereziele mit individuellen Entwicklungsplänen und selbstbewusster Vermarktung zu verwirklichen.