HEIMAT abroad | Frühling 2019

LIFESTYLE | LEBENSART

Ostern in USA
Kathrin Schoenberg
Beschreibung: Es gibt viele verschiedene Osterbräuche auf der ganzen Welt. Deutschland und die USA haben einige Traditionen gemeinsam, andere sind ganz typisch für das jeweilige Land.

Es gibt viele verschiedene Osterbräuche auf der ganzen Welt. Deutschland und die USA haben einige Traditionen gemeinsam, andere sind ganz typisch für das jeweilige Land.

Ostern ist das höchste Fest der Christen und erinnert an die Auferstehung Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Ostern hat zwei Wurzeln: Zum einen das heidnische Frühlingsfest namens Ostara und zum anderen das jüdische Passah-Fest, das im Mittelalter auch Pessach genannt wurde. Das Wort bleibt in den meisten Sprachen an seine indo-europäischen Ursprünge gebunden, wobei Deutsch und Englisch (Easter) bemerkenswerte Ausnahmen sind. Ein angelsächsischer Kirchenführer nannte es zum ersten Mal Eostro (Morgengrauen), da die Christen in der Osternacht bis zum Morgengrauen wachen sollten. Ostern wird am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert und ist daher ein sogenanntes “bewegliches Fest”.

DEUTSCHLAND

►► DAS OSTERFEUER Seit dem 16. Jahrhundert gibt es in der Nacht von Karsamstag zu Ostersonntag das traditionelle Osterfeuer vor der Kirche. Am Feuer wird die Osterkerze entzündet, die bis zum Himmelfahrtstag brennen wird.

DAS OSTERLAMM Der auferstandene Jesus Christus wird oft als Lamm dargestellt; daher werden in vielen Teilen Deutschlands Osterlämmer gebacken.

EIERWERFEN Eierwerfen gibt es in verschiedenen Formen, je nach Region. In Bayern wird das Ei traditionell in ein Wollsäckchen gesteckt und auf einer Wiese von sich geschleudert. Der Wurf wird so lange wiederholt, bis die Eierschale kaputt ist. Sieger ist der, dessen Ei am längsten heil bleibt und die meisten Würfe übersteht. In anderen Teilen Deutschlands werden die Eier über das Hausdach zu einem Partner geworfen, der das Ei fangen muss. Es heißt, das Haus solle so vor einem Blitzeinschlag geschützt werden.

USA

►► PARADES & BONNETS In vielen Städten der USA gibt es bunte “Easter Parades”. Die Parade auf der 5th Avenue in New York ist ein absolutes Highlight. Bunt verkleidete Menschen ziehen in mit Blumen geschmückten Wagen durch die Straßen und feiern ausgelassen. Die fantasievoll dekorierten Hüte, die sogenannten “Bonnets”, sind jedes Jahr ein Hingucker.

►► EASTER EGG ROLL Seit 1878 findet im Garten des Weißen Hauses in Washington das sogenannte Eierrollen für Kinder statt. Dabei geht es darum, ein hartgekochtes Ei so schnell wie möglich den Hügel hinunter zu rollen. Einzig erlaubtes Hilfsmittel ist ein Holzstock. Jeder Teilnehmer bekommt ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holz-Ei.

►► EASTER EGG HUNTS Viele Kirchen, Vereine und Schulen veranstalten große Easter Egg Hunts für Groß und Klein. Jeder kann mitmachen und die mit Süßigkeiten gefüllten Plastikeier suchen.

GEMEINSAME TRADITIONEN

►► DER OSTERHASE Der Hase ist seit jeher ein Symbol für Fruchtbarkeit, da er besonders viel Nachwuchs bekommt. Er war das Lieblingstier und Symbol der heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostara; ihr zu Ehren fand das Ostara-Fest statt. Die Christen übernahmen das Symbol des Hasens für das Osterfest – ein Zeichen für Leben und Wiedergeburt. Es wird vermutet, dass deutsche Einwanderer, die sich in Pennsylvania niedergelassen haben, die Idee eines eierlegenden Hasens namens “Osterhase” in die USA einführten. Die Kinder der deutschen Einwanderer bauten Nester, in denen der Osterhase seine bunten Eier legen konnte. Heute gibt es statt Nester oft bunte, verzierte Körbe, in der Ostereier, Schokolade und andere Süßigkeiten gesammelt werden.

►► OSTEREIER Weltweit hat das Ei schon immer eine besondere Bedeutung für den Frühling und die Wiederkehr des Lebens gehabt. Im 5. Jahrhundert erkannte die Kirche das Ei als Symbol für die Auferstehung an.

►► EIER KOCHEN UND FÄRBEN Bereits im 13. Jahrhundert wurden die ersten Ostereier gefärbt. Zu Beginn des Frühlings verzierten die Menschen Eier, banden ein Blatt darauf und kochten sie in Zwiebelsaft ein. Nach dem Kochen blieb auf dem Ei eine weiße Stelle in Form eines Blattes zu sehen. Später war es während der Fastenzeit vor Ostern verboten, Eier und Fleisch zu essen. Da die Hühner aber trotzdem weiter Eier legten, kochten sie die Leute, um sie haltbar zu machen. Um sie von den rohen Eiern zu unterscheiden, färbten sie diese ein.

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