Gesundheit

Schwangerschaft & Geburt

January 23, 2018
Gabi Hegan

5 Tipps für eine entspannte Schwangerschaft in den USA

In einigen Punkten unterscheiden sich die Schwangerschaftsvorsorge und -betreuung in den USA erheblich von denjenigen in Deutschland. Fünf Punkte, über die du dir im Klaren sein solltest, damit du eine entspannte Schwangerschaft in Amerika erlebst.

1. Suche dir deinen Arzt oder deine Hebamme möglichst schon VOR der Schwangerschaft aus!

Anders als in Deutschland besteht in den USA die Möglichkeit, alle gynäkologischen Routineuntersuchungen von einer Hebamme (der sogenannten Midwife) durchführen zu lassen. Dazu gehört auch die Betreuung während der Schwangerschaft sowie die Geburtshilfe. In den USA könntest du also – sofern du das möchtest – dein Leben lang ausschließlich zu einer Midwife gehen und nie einen Gynäkologen (OB/GYN) konsultieren.

Wenn du bereits schwanger bist oder planst, demnächst schwanger zu werden, solltest du dir rasch einen Frauenarzt oder eine Hebamme suchen und einen Termin vereinbaren. Denn OB/GYNs nehmen nach der 20. Schwangerschaftswoche keine Patientinnen mehr an; bei Midwives endet diese Frist sogar schon mit der 8. Schwangerschaftswoche.

Wenn du wissen möchtest, ob ein Arzt oder eine Hebamme für dich die bessere Wahl ist, findest du in dem Handbuch „Schwanger in Amerika“ eine Tabelle, in der alle Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufgelistet sind, sodass du deine Entscheidung leichter treffen kannst.

2. Beziehe bei der Wahl deines Geburtsteams auch immer den Ort ein, an dem du entbinden möchtest!

Mit der Wahl des OB/GYNs oder der Midwife legst du dich zugleich auch auf das Krankenhaus beziehungsweise Geburtshaus fest, in dem du dein Kind auf die Welt bringen wirst. Der Hintergrund: Gynäkologen und Hebammen haben in den USA nur in bestimmten Krankenhäusern Belegbetten. Informiere dich also vorher, mit welchen Krankenhäusern oder Geburtshäusern dein Wunscharzt beziehungsweise deine Wunschhebamme zusammenarbeiten.

3. Schütze dich vor einem ungewollten Kaiserschnitt

Sicherlich hast du gehört, dass die Kaiserschnittrate in amerikanischen Metropolen sehr hoch ist. Vielbeschäftigte Großstädterinnen schwören sogar auf die Geburt via geplantem Kaiserschnitt. Wenn für dich nur eine vaginale Geburt in Frage kommt, kann der Einsatz einer sogenannten Birth Doula das Risiko eines Kaiserschnitts um rund 45 Prozent senken. Eine Birth Doula ist eine Art Begleithebamme, deren Leistungen anders als bei den Midwives ausschließlich nicht-medizinisch sind. In unserem Handbuch findest du weitere Informationen über die Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung durch eine Doula.

4. Hilfe, mein Sohn wurde beschnitten!

Wusstest du, dass in den USA eine Beschneidung eher die Norm ist als die Ausnahme? Rund 80 Prozent aller männlichen Babys werden hier beschnitten. Um sicherzustellen, dass dein Babyboy nicht ungeplant auf dem „Cookie Cutter“ landet (ja, so wird das Gerät, mit dem die Jungen beschnitten werden, tatsächlich genannt), solltest du ihn auf jeden Fall im Krankenhaus zu allen Untersuchungen selbst begleiten oder durch deinen Partner begleiten lassen. Zu diesem Thema wie auch zu weiteren Prozeduren nach der Geburt findest du ebenfalls nähere Infos in unserem Guide „Schwanger in Amerika“.

5. Mache Dich darauf gefasst, dass du nach der Entlassung auf dich allein gestellt bist

Anders als in Deutschland kommen die Hebammen nicht zur Nachsorge nach Hause. Die frisch gebackene Mutter sieht sie oder den entbindenden Arzt nur noch einmal nach sechs Wochen zur Nachuntersuchung. Wenn du nicht auf den Nachsorge-Service verzichten willst, dein Partner nach kurzer Zeit wieder zur Arbeit muss und du auch sonst keine helfende Hand von Familie oder Freunden hast, ist der unter Punkt 2 angesprochene Doula-Service die optimale Lösung. Denn Doulas betreuen dich, soweit vereinbart, auch im Wochenbett und helfen dir beispielsweise, wenn es mit dem Stillen anfangs noch nicht so richtig klappen will.

Wer gerne von einer Deutschen Hebamme begleitet werden möchte, dem empfehlen wir den Service www.call-a-midwife.com, bei dem euch deutsch-sprachige Hebammen via Skype und Telefon zur Verfügung stehen.

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